Kaum vermehrter Diebstahl bei Self-Checkout-Systemen

Self-Checkout und mobiles Self-Scanning erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Für die Handelsunternehmen stellt sich allerdings die Frage, ob Selbstbediener-Kassen oder mobiles Self-Scanning zu mehr Diebstählen führen. In den allermeisten Handelsunternehmen ist dies laut einer EHI-Studie jedoch nicht der Fall.

Self-Checkout
© depositphotos, lightpoet

Insbesondere Sicherheitssysteme und aufmerksames Personal sollen häufigeren Diebstahl an Ladenkassen verhindern. 85 Prozent der befragten Unternehmen haben in einer Studie des EHI Retail Institute angegeben, keine erhöhten Inventurdifferenzen in ihren Märkten mit Self-Checkout-Lösungen festzustellen.

Ladendiebstähle an Self-Checkout-Kassen fallen dementsprechend nicht wesentlich höher aus als an bedienten Kassen. Die filialisierten Unternehmen in Deutschland konnten sogar bessere Inventurdifferenzen in rund 40 Prozent ihrer Märkte mit Self-Checkout (SCO) im Vergleich zum Unternehmensdurchschnitt feststellen.

Diebstähle würden bereits im Verkaufsraum vorbereitet

Stichprobenartige Analysen an SCO-Kassen und beim mobilen Scannen zeigen zudem geringe Fehlerquoten – zu viel, zu wenig, nicht sortenrein. Auch sogenannte Re-Scans bei mobilen SCO-Lösungen, wobei ebenfalls stichprobenartig geprüft wird, ob einzelne Produkte im Warenkorb richtig erfasst wurden, würden relativ selten durchgeführt. Eine geringe Re-Scan-Quote indiziert eine ebenfalls niedrige Diebstahlquote.

Der Einfallsreichtum diebischer Kundschaft sei dennoch gross. Viele Diebstähle würden aber bereits im Verkaufsraum vorbereitet, indem beispielsweise Ware eingesteckt oder mitunter auch umetikettiert wird. Die häufigste Tatausführung bei SCO und Self-Scanning ist das «Nicht-Scannen» von Artikeln, also der Versuch, Produkte ohne Bezahlung mitzunehmen.

Dabei werden auch Strichcodes preiswerterer Ware nicht gescannt, überklebt oder falsche Mengenangaben gemacht. Gutscheine können ebenfalls zu Missbrauch führen, wenn sie mehrfach genutzt werden. Wenn die Kundschaft ihre Waren mit mobilen Systemen selbst einscannt, kämen Artikelstorno als Betrugsmethode hinzu. Solche Methoden seien eist nur erfolgreich, wenn das Aufsichtspersonal durch Unaufmerksamkeit oder bewusstes Ablenken die Manipulation nicht erkennt.

Sicherheitsmassnahmen

Häufige Präventionsmassnahmen an SCO-Kassen sind Sichtkontrollen durch Mitarbeiter, Gewichtskontrolle und Kameraüberwachung, oft in Verbindung mit Ausgangsgates. Bei mobilen SCO-Lösungen kommen Stichproben-Kontrollen zum Einsatz, meist per Zufallsauswahl. Hinweise geben zum Beispiel auch ungewöhnliche Artikelkonstellationen oder eine untypische Einkaufskorbgrösse. Es gibt unterschiedliche Sicherheitsmassnahmen – bei allen ist aufmerksames Personal der Schlüssel, um Ladendiebstahl zu vermeiden.

Die ganze EHI-Studie «Ladendiebstahl in Verbindung mit Self-Checkout-Systemen» steht als kostenloses Whitepaper zur Verfügung.

Quelle: EHI Retail Institute

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