Naturgefahren besser beurteilen

Das Bundesamt für Umwelt hat vor dem Hintergrund des Klimawandels die Entwicklung der Naturgefahren-Prozesse mithilfe einer neuen Methode dargestellt. Damit könne die Veränderung von Gefahren in einer Region besser abgeschätzt werden.

Wo nimmt der Steinschlag eher zu, wo ab? Quelle: Bafu-Studie

Im Rahmen der Naturgefahrenprävention hat das Bundesamt für Umwelt (Bafu) die Auswirkungen des Klimawandels auf Steinschlag, Lawinen, Hangmuren und Gefahren, die von Wildbächen ausgehen, untersuchen lassen. Deshalb haben die Fachleute eine eigene Analysemethode zur Klimasensitivität entwickelt, die verschiedene Klimaszenarien berücksichtigt. Es sind dieselben, wie sie für die Klimapolitik verwendet werden.

Regional unterschiedliche Auswirkungen

Die Studie  deckt gemäss Bafu zwei Zeiträume ab und basiert auf einem mittleren und einem extremen Klimaszenario: Ersteres erstreckt sich bis ins Jahr 2060, letzteres bis 2085. Die Resultate zeigten, wie stark die betreffende Naturgefahr gemäss den Klimaszenarien für die jeweilige Region zu- oder abnimmt. Auf den Karten sind die einzelnen Einflussfaktoren dargestellt (Karte: rot gleich „stark zunehmend“).

Die Ergebnisse zeigen auch, dass es in der Schweiz keine allgemeine Tendenz gibt, da lokale Einflussfaktoren wie zum Beispiel Höhe und Exposition je nach Himmelsrichtung eine grosse Rolle spielten. In gewissen Regionen werde aufgrund des Klimawandels die Gefährdung durch Naturgefahren abnehmen, in anderen würden sich die Gefahren eher erhöhen. Mögliche Schäden wurden in der Studie nicht untersucht, wie es heisst.

Die Resultate der Studie zur Klimasensitivität würden sowohl den Kantonen als auch dem Bund eine Gesamtsicht der erwarteten Veränderungen bringen. Zudem erlaubten sie ein besseres und gezielteres Monitoring der Naturgefahren. Schliesslich können diese Szenarien als Grundlage bei der Planung von künftigen Präventionsmassnahmen dienen, wie das Bafu abschliessend schreibt.

Sonderschau in Zürich

Naturgefahren sind auch Thema an der Fachmesse für Sicherheit (10.-13. November 2015): Die Sonderschau „Risikomanagement von Naturgefahren“ widmet sich mit zahlreichen Referaten der Thematik. Die Plattform versteht sich als Austausch zwischen Gefahrenexperten und Sicherheitsbeauftragten, wie die Veranstalter betonen.

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